Von Sophia Stammann, Abschlussklasse 2025 der Regionalen Schule Zehna
Zehn Jahre ist es her.
Vor zehn Jahren begann ein neuer Teil,
Ein kleines Stück in unserem Leben,
Das plötzlich doch so viel größer ist.
Wir trafen aufeinander,
Neue und alte Gesichter, die wir sahen.
Lernten uns kennen.
Und waren plötzlich alle zusammen im Boot.
In einem Boot, das sich Klassenzimmer nannte.
Ein Raum, wo wir wuchsen, entdeckten und lernten.
Ein Raum, der ein Stück von Vertrauen weckte,
Aber auch ein Raum mit Höhen und Tiefen.
Nicht immer war alles leicht.
Tage, die uns schwer fiel’n, die uns aufforderten und herausforderten.
Tage, an denen wir aber besser wurden.
Momente, in denen wir verstanden.
Momente, in denen wir lachten.
Von Montag bis Freitag zusammen,
Zusammen in einem Zimmer, unser Klassenzimmer.
Und das zehn Jahre lang.
Ein kleines Bisschen vom Ernst im Leben,
Doch auch zugleich die schönste Zeit im Leben.
Und da stimmern wir zu.
Ist’s nicht schön, wenn wir sehen
Montag, 1.,2. Stunde Mathe fällt aus?
Kein Satz des Phytagoras und kein Sinussatz.
Oder wenn wir sehen, Bio entfällt?
Doch kein Glückstopf – nochmal Glück gehabt.
Auch Glück gehabt, dass ich neben dir saß.
„Krieg‘ ich ein Blatt von dir?“
„Hast du mal ‘nen Stift für mich?“
Manchmal hattest du auch Glück,
besser gesagt, deine Schulsachen vor mir.
Ich bin heute krank, aber morgen wieder gesund,
weil da haben wir keine 7.,8. Stunde Sport.
Wie die Zeit vergeht.
Damals waren wir noch kleine Kinder.
Jetzt sind wir fast erwachsen und werden freigelassen
In die große, weite Welt.
Man darf wirklich sagen:
„Ach, wie die Zeit vergeht!“
Und zwischen: Notenlesen, Mittelalter, Vokabeln lernen, Briefe schreiben, Seilspringe, Bedürfnisse sortieren, Länder benennen, Tafel wischen, zu Frau Lorenz geh’n, Sprachen sprechen, Klassenfahrten, Kopfrechnen, Rechtschreibung, Ausflug planen, Zellen sehen, Pinsel schwingen, Säuren mischen, PowerPoint starten, Kreide holen, Geschwindigkeit von LKWs berechnen, Grundwissen, Aktuellem, Tafelbildern, Vertretungsplan, bei Frau Hübbe sitzen, melden, im Sekretariat stehen, der Drohung ‚Dieses Lied müsst ihr kennen!‘, Zuspätkommen, Raum wechseln, der Frage: „Kann ich bitte auf die Toilette gehen?“ und der Antwort: „Ich weiß nicht, ob du das kannst, aber du darfst.“ –
Ist etwas gewachsen,
Etwas, das sich UNS nennt.
Wir, eine Klasse 10.
Wir sind nicht perfekt,
Keine typische Klasse, wie man sie denkt.
Mal spielen wir auf Team und mal auf Angriff.
Unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Aber eben zusammen im Boot, zusammen in einer Klasse.
In unserer Klasse.
Doch das ist unsere Besonderheit, die uns einzigartig macht.
Das, das dann WIR sind.
Das, das dann UNS beschreibt.
Und wir müssen sagen: „Es war schön.“
Damals haben wir die Stunden bis 13 Uhr gezählt.
Doch letzten Monat zählten wir nur noch wenige.
Und jetzt, im Bewusstsein, dass das heute hier der letzte ist.
Unsere Zeit an der Schule Zehna neigt sich dem Ende.
Damals 10 Jahre, irgendwann noch 10 Tage, jetzt nur noch 10 Minuten,
dann haben wir es geschafft, hinter uns.
Ein Abschnitt, den wir schließen.
Bleiben wird uns die Erinnerung, die Erinnerung an unsere Schulzeit.
Und wir werden sagen, dass es schön war.
Vielleicht ja doch die schönste Zeit im Leben.
Doch was wir ohne ‚vielleicht‘ sagen, ist ‚Danke‘.
Danke an unsere Lehrer, die uns auf unserem Weg begleiteten.
Danke für ihre Hilfe, Unterstützung und Witze.
Wir konnten wachsen, haben gelernt.
Natürlich war es mal schwer.
Aber nicht nur das.
Auch gelacht und gefreut haben wir uns mit ihnen.
Wir sagen von Herzen Danke.
Danke für das alles hier.
Danke für die 10 schönsten Jahre unseres Lebens.
Das war die Schulzeit.
